In Hamburg freut sich die Schule An der Burgweide über die Auszeichnung als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises für Integration. Thomas Bressau, Referent für Wettbewerbe der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg, übergibt zusammen mit Schuhhändler DEICHMANN den Preis.
Seit Anfang der Neunziger Jahre leben und lernen behinderte Kinder und Regelschulkinder gemeinsam an der Schule An der Burgweide im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Rund 30 verschiedene Muttersprachen werden hier gesprochen. Seit 2011 ist die Grundschule am Rande der Hochhaussiedlung Kirchdorf-Süd auf eine sechsjährige Schulbildung ausgelegt, um ein längeres gemeinsames Heranwachsen zu ermöglichen. 260 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell die Schule. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Ein hoher Anteil der Familien bezieht Hilfe vom Staat. Die Grundschule unterrichtet dementsprechend Kinder mit vielen verschiedenen Förderschwerpunkten. Thomas Bressau aus der Behörde für Schule und Berufsbildung überreichte zusammen mit Silke Janssen vom DEICHMANN-Förderpreis für Integration das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Hamburg, 17. September 2019. Bereits zum 15. Mal zeichnet DEICHMANN Unternehmen, Vereine und Schulen aus, die sich in herausragender Weise für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund einsetzen. Der Schuhhändler hat den DEICHMANN-Förderpreis für Integration 2005 ins Leben gerufen, um benachteiligte Kinder und Jugendliche bei der Eingliederung in Gesellschaft und Beruf zu unterstützen.
Ganzheitliche Förderung der Schüler und auch Elternschaft
An der Schule An der Burgweide wird nicht nur ein einzelnes Projekt im Speziellen verfolgt, um Integration zu ermöglichen. Stattdessen ist das gesamte Schulwesen darauf ausgelegt, die Schülerschaft sowie deren Eltern zu stärken und zu fördern. Aktuell wird die Schule von 40 geflüchteten Kindern in drei speziellen Klassen besucht. Die Schülerinnen und Schüler sprechen kein Deutsch, kommen teilweise aus gefährlichen Kriegsgebieten und haben keine Familie mehr. „Um den unterschiedlichen Lernstufen der Schüler gerecht zu werden, ist es wichtig, dass verschiedene Projekte innerhalb des Ganztages stattfinden. Auch lebenspraktischer Unterricht, wie kochen, basteln und tanzen, spielt eine wichtige Rolle. Denn: jedes Kind lernt und lebt anders. Daher freue ich mich, dass die Schule An der Burgweide eine so ausgezeichnete Arbeit leistet“, sagt Thomas Bressau.
In sechs Unterrichtsstunden pro Woche werden Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Lebenspraktischen Unterricht (LPU) unterrichtet. Den Rest der Unterrichtswoche lernen sie inklusiv in ihrer Lerngruppe. Am Schulkiosk arbeiten Kinder mit und ohne Behinderungen zusammen mit geflüchteten Kindern, um das Frühstück für die Schulgemeinschaft vorzubereiten. Aber auch ein Elterntreff für diejenigen Eltern, die Hilfe beim Ausfüllen von Formularen benötigen oder einfach nur Kontakt suchen, wird täglich angeboten. Durch den längeren Schulbesuch bis nach der sechsten Klasse, können die ungleichmäßigen Lernausgangslagen der Schüler zunehmend häufiger ausgeglichen werden, sodass die Kinder deutlich gestärkt auf die weiterführende Schule gehen.

Personen v. l. n. r.: Thomas Bressau (Referent für Wettbewerbe der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg), Regine Seemann (Schulleiterin Schule An der Burgweide), Silke Janssen (DEICHMANN-Förderpreis für Integration), Patricia Munck (Regionale Schulaufsicht Bezirk Hamburg-Mitte) mit Schülern der Schule An der Burgweide.
Foto: Robin Lösch