Die „Grundschule Schmarl“ aus Rostock erhielt heute in Düsseldorf den 1. Preis des DEICHMANN-Förderpreises für Integration in der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“. In der „Grundschule Schmarl“ lernen 300 Kinder aus 20 Nationen mit 17 Lehrern in 16 Klassen, von denen sechs Diagnose-Förderklassen sind. Im Vordergrund der Förderung und Projektarbeit der „Grundschule Schmarl“ steht der Abbau individueller Defizite, aber auch die Entwicklung der sozialen Kompetenzen und des Gemeinschaftsgefühls. Für dieses Engagement wurde der Schule ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro durch den Initiator des Förderpreises, Heinrich Deichmann, überreicht.
Düsseldorf, 21. November 2017. Neben Kindern mit Migrationshintergrund betreut die „Grundschule Schmarl“ Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen, Lernschwächen im mathematischen Bereich, mehrfachen Lernbehinderungen und Entwicklungsverzögerungen sowie Kinder mit emotional-sozialer Entwicklungsstörung. Das Besondere an der Schule ist, dass die Kinder voneinander lernen, wobei leistungsstarke Schüler eine Stütze für die leistungsschwächeren sind.
Für eine bessere Integration bietet die „Grundschule Schmarl“ Aktivitäten wie beispielsweise Lesepatenschaften und Hausaufgabenbetreuung, eine extra Sprachförderung, gemeinsames Kochen und ein Paten-Angebot zur sozialen Integration an. „Ein Ansatz, der ganz im Sinne des Förderpreises ist und die Jury daher überzeugt hat“, begründete Heinrich Deichmann die Entscheidung, die „Grundschule Schmarl“ auszuzeichnen.
In diesem Jahr wird der DEICHMANN-Förderpreis bereits zum dreizehnten Mal verliehen. Ziel des Preises ist es, Projekte, die sich in herausragender Weise für Integration engagieren, ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Laut Berufsbildungsbericht 2017 sind noch nie zuvor so viele Lehrstellen unbesetzt geblieben, wie im vergangenen Jahr. Einer der Gründe hierfür ist, dass Jugendliche mit schlechtem Schulabschluss für zunehmend anspruchsvollere Berufsbilder und Ausbildungsgänge ungenügend vorbereitet sind. Sprachdefizite, Behinderungen, psychische Probleme oder eine mangelnde Integrationsfähigkeit verhindern oft den Schulabschluss. Dadurch wird vielen Jugendlichen der Zugang zu einer Ausbildungsstelle und somit der Einstieg in den Arbeitsmarkt deutlich erschwert. Sie gelten oft als nicht ausbildungsfähig. Und doch gibt es sie: Unternehmen, Initiativen und Schulen, die sich jenseits von Noten und formalen Abschlüssen besonders engagieren, um diese Hürden zusammen mit den Jugendlichen zu überwinden. Sie will der Förderpreis ins Licht der Öffentlichkeit rücken.
Die Schirmherrin des DEICHMANN-Förderpreises ist auch in diesem Jahr die Moderatorin Nazan Eckes, die auch als Jury-Mitglied bei der Auswahl der Sieger des Förderpreises beteiligt ist. Für sie stellt Integration ein zentrales Thema in ihrem Leben dar. „Integration in Deutschland ist für mich ein Gefühl, das mir sagt: Hier bin ich zu Hause und hier will ich leben“, erklärt Nazan Eckes.