10. Juni 2011. Im vergangenen Monat sank die Zahl der Erwerbslosen unter die psychologisch wichtige Marke von 3 Millionen. Die Wirtschaft floriert und dank der guten Auftragslage, dürfte sich dieser positive Trend auch im laufenden Jahr fortsetzen. Das neue deutsche Wirtschaftswunder hat jedoch auch eine Schattenseite: Während gut ausgebildete Facharbeiter von der augenblicklichen Entwicklung profitieren, werden Angebote für Erwerbslose zurückgefahren.
„Selbst Förderprogramme, die von Arbeitsmarktforschern als besonders wirkungsvoll eingestuft werden, wie zum Beispiel die Existenzgründerförderung, werden drastisch beschnitten“, kritisiert Annelie Buntenbach, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in einer Stellungnahme zur Vorstellung der neuen Arbeitsmarktzahlen, die am 31. Mai veröffentlicht wurden. „Durch die massive Kürzung der arbeitsmarktpolitischen Fördermittel konnte in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ein Drittel weniger Arbeitslose gefördert werden als im gleichen Monat des Vorjahres, obwohl die Arbeitslosenquote der Menschen ohne Berufsabschluss bei ca. 20 Prozent liegt“, so die Gewerkschaftlerin weiter.
Darunter leiden Risikogruppen, deren Aussichten auf dem regulären Arbeitsmarkt ohnehin eher gering erscheinen. Angesichts der boomenden Wirtschaft ist eine solide Ausbildung die entscheidende Schlüsselqualifikation.